Die Festung Carlsten liegt auf der Insel Marstrandsö im südlichen Schärengebiet der schwedischen Provinz Bohuslän.GeschichteDie seit dem Frieden von Roskilde 1658 schwedische Stadt Marstrand besaß große Bedeutung als Handelsplatz: Da ihr Hafen selten zufror, lud und löschte ein Teil der westschwedischen Handelsflotte seine Ladung hier. Zur Sicherung dieses wichtigen Hafens für Schweden beschloss Carl X. Gustav daher, eine Festung auf dem Gipfel der Insel anlegen zu lassen.So entwarf Johan Wärnschöld 1658 einen Plan zur Befestigung von Marstrandsö, es konnte aber für lange Zeit nur ein provisorisches Festungswerk angelegt werden. Eilig wurde jetzt ein Holzfort auf dem Gipfel des Berges über der Stadt bei der großen Windmühle gebaut, so dass ein Angriff der Norweger im Herbst 1659 leicht zurückgeschlagen werden konnte. Erst zu Beginn des Jahres 1666 wurde anstelle des Forts ein rhombenförmiges Reduit angelegt, das 1671-73 durch einen viereckigen einstöckigen Turm, den Carlsten, an der höchsten Stelle des Bauplatzes erweitert wurde. Diese Anlage bildete den späteren Kern der Burg, die Zitadelle. Am 23. Juli 1677 ergab sich das Fort Ulrik Gyldenlǿve, dem dänischen Statthalter von Norwegen, der es eingeschlossen hatte. Im Jahr 1681 begannen die Erweiterungsarbeiten am Fort und der Umbau des Turmes nach einem Entwurf des damaligen Kommandanten Karl Gustav Frölich sowie des Architekten Erik Dahlberg. 1685 wurden diese Arbeiten fertiggestellt: Die Burg besaß nun neben einem Graben auch einen mehrere Stockwerke hohen runden Turm, der den früheren vierkantigen einschloss. Später wurden Außenwerk und Wohnquartiere nach Frölichs Entwurf angebaut. Diese Arbeiten waren fast beendet und die Festung insgesamt recht gut versehen, als der norwegische Admiral Peter Tordenskiold am 10. Juli 1719 Marstrand angriff. Da der Beschuss durch die Festung Carlsten offenbar nur wenig ausrichten konnte, nahm er ohne Schwierigkeit die Stadt ein. Ein Gerücht, dass Tordenskiold große Verstärkungen erwartete, zwang den Kommandanten von Carlsten, Henrich Danckwardt, zur Kapitulation am 15. Juli. Nachdem die Festung nach dem Frieden vom 12. November 1720 zurückgegeben worden war, wurden die geringen Schäden an den Festungswerken repariert.
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